Agile Lösungen

Agile Leadership

Der Wegbereiter der Transformation

Um den Agile Leader ranken sich viele Mythen und noch mehr Anforderungen. Das kann als Führungskraft erschlagend wirken. Welches Verhalten zeichnet Agile Leader aus? Wie können Sie im täglichen Arbeiten als Agile Leader einen Mehrwert für sich und Ihr Team schaffen? Wir haben in diesem Blogartikel die 6 wichtigsten Praxis-Impulse zusammengestellt, die sich aus unseren Projekterfahrungen in verschiedensten Kundeneinsätzen ableiten. Frei nach dem Motto: Nicht an ihren Worten, an ihren Taten sollt ihr sie erkennen.

Womit anfangen?

Die Antwort auf diese Frage ist weitreichend: Mit Ihnen selbst! Als Führungskraft dürfen Sie bei sich anfangen, wenn Sie etwas verändern möchte. Erst danach können Sie Ihr Team und Ihre Kolleg:innen authentisch begleiten. Die Verinnerlichung der agilen Werte und Prinzipien und der Aufbau eines agiles Mindsets – gewissermaßen als Methodenbaukasten, schafft die nötige Sicherheit für diesen Prozess. Als Leader geht die Reise aber erst danach so richtig los. Auf Basis einer dienenden Führungskultur (s. auch der von Robert K. Greenleaf begründete Ansatz des Servant Leadership) wird der Nährboden für effektives agiles Arbeiten geschaffen: Selbstorganisation, Zusammenarbeit, Fokus, kontinuierliches Lernen usw.

Diese Grundhaltung der Unterstützung und des Coachings macht den Kern erfolgreichen Führens aus und zielt darauf ab, den Einzelnen zu fördern und das Team zu einem effektiven Zusammenspiel zu befähigen. Diesen Weg müssen Sie nicht allein gehen: Coaches, das Veränderungsmanagement Ihres Unternehmens, der Austausch mit Kolleg:innen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, Online-Communitys uvm. bieten Raum für Entwicklung.

Welches Verhalten zeichnet agile Leader aus?

Prüfen Sie selbst: Sind Sie auf dem besten Weg ein Agile Leader zu werden? Unsere TOP 6 Impulse erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und basieren auf unseren Beobachtungen in verschiedenen Projekt-Settings.

1. Klarheit führt zu Fokus

Auf die Frage „Wohin geht die Reise?“ antwortet die agile Führungskraft im besten Fall mit einer bildhaften Vorstellung davon, welche Ziele am Horizont stehen und warum diese wichtig sind. Wenn das Zielbild klar ist und glaubwürdig vermittelt werden kann, entwickelt sich daraus der Fokus und priorisiertes Arbeiten. Die gemeinsame Vision vermittelt Sicherheit und Orientierung und bestärkt das Team, schnelle und dezentrale Entscheidungen zu treffen. 

Ein guter Startpunkt: Nehmen Sie sich auch kurzfristig Zeit, um das Bild der Vision und der Ziele immer wieder zu vermitteln und auch zu ergänzen. Stellen Sie offene Fragen an Ihr Team und Stakeholder:Innen: Der Dialog ermöglicht den Perspektivwechsel und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Vision.

2. Kommunikation ist King

Kommunikationsstärke ist das nötige Bindeglied: Ein Agile Leader braucht eine authentische, klare und glaubwürdige Kommunikation. Er begreift sich als neugieriger Coach, der wertschätzendes und empathisches Zuhören zu seinen Stärken zählt.

Ein guter Startpunkt: Seien Sie für Ihr Team greifbar und erreichbar, nehmen Sie sich Zeit für das Zwischenmenschliche, gerade dann, wenn die nächste Deadline vor der Tür steht und das Stresslevel steigt. Ganz wichtig: Eine agile Führungskraft schafft keine konfliktlose Kuschelatmosphäre, in der sich alle wohlfühlen. Im Gegenteil sorgt sie häufig dafür, dass Komfortzonen aufgebrochen und gleichzeitig Grenzen gewahrt werden.

3. Augenhöhe als Antrieb

Ein Agile Leader versteht die Führungsaufgabe als Gemeinschaftsaufgabe und ist Coach auf Augenhöhe, damit jedes Teammitglied sein volles Potential entfalten kann und die Organisation voranbringt.

Ein guter Startpunkt: Geben Sie Rückmeldungen aus Gremien an das Team weiter – Lob, Erwartungen, Risikoeinschätzungen des Managements usw. Nur so kann das Team mit Ihnen gemeinsam wachsen. Es ist nicht Ihre Aufgabe, jedes Problem zu lösen.

4. Neugier ermöglicht Neues

Ein Agile Leader ist neugierig und zeigt sich veränderungsbereit. Dazu gehört die Selbstreflexion über die eigene Meinung. Das Ziel sollte er oder sie kennen, für den Weg dorthin offen sein und damit rechnen, dass auch mal Orientierungslosigkeit herrscht und Teammitglieder unterschiedlich schnell unterwegs sind. Mit der Bereitschaft, sich selbst in Frage zu stellen, schafft ein Agile Leader die Voraussetzung, positiv auf neue Erkenntnisse und Perspektiven einzugehen.

Ein guter Startpunkt: Konfrontieren Sie sich damit, was Sie alles nicht wissen. Ganz besonders wichtig ist das in krisenhaften Phasen, in denen Angst und reaktives Verhalten die Oberhand zu gewinnen drohen.

5. Wertschätzung wirkt Wunder

Schnelles und häufiges Feedback und ein positiver Umgang mit Fehlern sind die Basis für Nähe und Vertrauen im Team. Ein Agile Leader hat es nicht nötig, sich selbst andauernd in den Mittelpunkt zu stellen. Für Fehler des Teams steht sie oder er ein und übernimmt die Verantwortung. Erfolge werden gemeinsam mit dem Team gefeiert.

Ein guter Startpunkt: Beenden Sie das nächste Meeting doch mal mit einer Kudo-Karten-Session (z.B. Online-Kudobox), um sich gegenseitig Danke zu sagen. Oder integrieren Sie eine wertschätzende Feedbackkultur mithilfe der Kudo Cards dauerhaft in Ihr Team: Stellen Sie eine Kartenbox in der Kaffeeküche auf und jedes Teammitglied kann frei wählen, wann der richtige Zeitpunkt für ein Dankeschön ist.

6. Skill-Entwicklung schafft Stärke

Den Wandel zu gestalten fordert auch, eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Teams. Überlegen Sie gemeinsam, wie neue Skills erworben werden können oder ob das Team durch weitere Know-how-Träger ergänzt werden sollte. Ein Change-Mindset sowie das Verständnis und die Lust am agilen Arbeiten entwickeln sich nicht über Nacht.

Ein guter Startpunkt: Fangen Sie bei sich selbst an, begeistern Sie Ihr Team und sorgen Sie für ein Umfeld, in dem sich jede:r sicher fühlt, nach Unterstützung zu fragen und bereit ist, neue Skills aufzubauen.

David Treffenstädt

David Treffenstädt