It’s all about flow
Bei der Betrachtung des neuen Big Pictures sticht sofort die sehr prominente Platzierung des Wert-flusses (engl. „flow“) auf jeder Ebene des Frameworks (Portfolio, Solution Train, ART und Team-Ebene) ins Auge. In den zugehörigen vier neuen Flow-Artikeln werden acht „Flow-Beschleuniger“, die eine Erweiterung des sechsten SAFe-Prinzips der Version 5 („Visualize and limit WIP, reduce batch sizes, and manage queue lengths“) darstellen, vorgestellt:
- Visualisiere und begrenze Work-in-Progress (WIP)
- Behebe Engpässe
- Minimiere Übergaben und Abhängigkeiten
- Schnellere Feedbackschleifen
- Arbeite in kleineren Chargen
- Reduziere Warteschlangen
- Optimiere Zeit „in der Zone“
- Korrigiere veraltete Richtlinien und Praktiken
Die Beschleuniger liefern eine Toolbox zur Problemlösung rund um den kontinuierlichen Wertfluss auf allen Organisationsebenen.
Die im Wesentlichen aus dem Gedankengut von Lean und Kanban stammenden Prinzipien sind grundsätzlich nicht neu und SAFe galt auch schon vor der Version 6.0 als Flow-basiertes Framework. Die explizite Verankerung des Flows über alle Ebenen der Organisation hinweg sowie die Umwidmung des Prinzip #6 zu „Make Value Flow without Interruptions“ verdeutlichen jedoch den enormen Stellenwert, den das Thema Wertfluss bezüglich des Erfolgs einer SAFe Organisation einnimmt.
Auch wir beobachten bei unseren Kunden dass, wenn die grundlegenden agilen Arbeitsprozesse wie beispielsweise Rollen, Meetings und Artefakte aus dem Scrum-Framework erstmal etabliert sind, der Fokus auf Problemstellungen rund um die Optimierungen des Arbeitsflusses schwingt. Die Teammitglieder sind mit ihren Zuständigkeiten vertraut und wissen, wie sie effektiv zusammenarbeiten. Die Erkenntnisse z.B. aus den Retrospektiven werden zunehmend prozessorientierter. Problemstellungen rund um Bottlenecks oder nicht ganz cross-funktionale Teams, die Übergaben erforderlich machen, rücken in den Vordergrund. Die erweiterte Toolbox von SAFe 6.0 liefert hier nun weitere gute Lösungsansätze.
Auf der Teamebene setzt dies zukünftig der Team Coach um. Mit der Erweiterung bzw. Umwidmung der Scrum Master-Rolle wird deutlich, dass diese Rolle einen höheren Fokus auf Aufgaben und Verantwortung legt, die über Scrum hinausgehen. Der Team Coach leistet beispielsweise durch die Etablierung von Kanban-Boards und -Prozessen einen Beitrag, die Team- und ART-Perfomance mit Blick auf den Wertfluss zu optimieren.