Leadership

Fehler machen ist kein Weltuntergang

Eine unserer Teamleitungen gibt Tipps zum Umgang mit Fehlern

Obwohl Fehler oft als negative und unerwünschte Ereignisse betrachtet werden, ist eine positive Fehlerkultur von unschätzbarem Wert. Sie ermöglicht es uns, aus unseren Fehlern zu lernen, persönlich zu wachsen und innovative Lösungen zu finden. Bei Assure leben wir solch eine positive Fehlerkultur und den konstruktiven Umgang mit Fehlern – dazu zählt auch der Mut, sich zu entschuldigen.

Die Bedeutung einer positiven Fehlerkultur

Der Begriff Fehlerkultur bezieht sich auf die Einstellungen, Werte und Verhaltensweisen einer Organisation oder Gemeinschaft im Umgang mit Fehlern. In einer positiven Fehlerkultur werden Fehler nicht als Scheitern oder persönliches Versagen betrachtet, sondern als Chancen für Wachstum und Verbesserung. Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem Menschen ermutigt werden, Risiken einzugehen, neue Ideen auszuprobieren und Verantwortung zu übernehmen.

Die Basis einer Fehlerkultur liegt bereits in der Bewertung des Fehlverhaltens. Das Wort „Fehler“ kann hier von Beginn an entkräftet oder ganz vermieden werden. Stattdessen bietet eine positive Fehlerkultur das Zugeständnis, dass Fehler gemacht werden dürfen, und leitet daraus in der Folge Maßnahmen und Lernprozesse ab. Der Begriff der Fehlerkultur deckt hierbei sowohl den persönlichen als auch den sachlichen Umgang mit Fehlern ab und unterscheidet sich damit vom reinen Fehlermanagement.

Fehlerkultur bei Assure: Gemeinsam aus Fehlern lernen

Bei Assure pflegen wir eine offene Unternehmenskultur, dazu gehört vor allem eine transparente Kommunikation. Diese beinhaltet bilaterales Feedback sowie einen offenen Umgang mit Fehlern. Insbesondere für neue Mitarbeiter:innen und Juniors, die noch nicht so viel Erfahrung mitbringen, bieten Fehler ein großes Lernpotential. Wir erlauben Fehler und entwickeln uns gemeinsam weiter, indem wir aus ihnen lernen. Ist einmal etwas schiefgelaufen, betrachten wir bei Assure sachlich die Gründe dafür und überlegen gemeinsam, was wir anders hätten machen können. Wir zeigen niemals mit dem Finger oder geben jemandem die Schuld. Stattdessen versuchen wir, Vorkehrungen zu treffen oder Maßnahmen umzusetzen, damit Unstimmigkeiten nicht erneut auftreten. Wir sind nie nachtragend oder unversöhnlich. Wir gestehen Fehler zu und lassen sie dann hinter uns. Dies sind die Schlüsselaspekte unserer Fehlerkultur. Es ist völlig in Ordnung, etwas beim ersten Mal nicht vollständig richtig zu machen, solange man daraus lernt.

„Oft wird man nach einem Fehler zum Experten in dem Bereich, in welchem einem der Fehler unterlaufen ist.“

Alexander Jonas, Teamleiter

“Sorry” seems to be the hardest word

Die Fähigkeit, sich selbst Fehler einzugestehen und sich dafür bei anderen zu entschuldigen, besitzt nicht jeder. Sie ist jedoch äußerst wertvoll. Indem man sich entschuldigt, zeigt man, dass man die Verantwortung für sein Handeln übernimmt und anerkennt, dass man einen Fehler gemacht hat. Gleichzeitig signalisiert man damit, dass man bereit ist, mit den Konsequenzen umzugehen. Dies kann Überwindung kosten, zeugt jedoch von Größe und verdient absoluten Respekt. Eine Entschuldigung ist außerdem ein Ausdruck der Wertschätzung gegenüber anderen und kann dabei helfen, eine beschädigte oder instabile Beziehung zu verbessern. Sie zeigt, dass man seine Fehler erkennt und darüber hinaus bereit ist, daran zu arbeiten, das Vertrauen wiederherzustellen und die Beziehung zu stärken. Sich zu entschuldigen erfordert Selbstreflexion und fördert das persönliche Wachstum, gleichzeitig kann eine ehrliche Entschuldigung auch sehr befreiend sein und ermöglicht es allen Beteiligten, mit einer Situation abzuschließen und gestärkt aus dieser hervorzugehen.

Ratschläge zum Fehlermanagement von der Teamleitung

Präventiv: „Bevor meine Teammitglieder in einen neuen Einsatz gehen, gebe ich ihnen viele Ratschläge mit auf den Weg. Hier setzen wir das Prinzip des Risikomanagements für das Fehlermanagement ein. Wir versuchen, zwei bis drei Schritte vorauszudenken, um Konfliktsituationen oder Fehler zu vermeiden. Wir bereiten uns auf eine Situation vor, indem wir ermitteln, wer z.B. an einem Meeting teilnehmen wird und welche Prioritäten und Interessen die Teilnehmenden haben könnten. Es ist wichtig zu antizipieren, welche Inhalte wichtig werden könnten und mit wem im Vorfeld ggf. gesprochen werden sollte.“

Korrektiv: „Sobald ein Fehler passiert ist, ist es für mich besonders wichtig, das Geschehene nicht persönlich zu nehmen. Stattdessen analysieren wir gemeinsam sachlich in einem offenen Gespräch, was schiefgelaufen ist und wie wir es beim nächsten Mal besser machen können, falls sich eine ähnliche Situation ergeben sollte. Ich versuche, die Situation zu reflektieren und zu überlegen, wie ich mich in diesem Fall verhalten hätte und teile Tipps und Tricks aus meiner eigenen Erfahrung, welche zur aktuellen Situation passen. Auch meine Teammitglieder animiere ich, die Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten und unterstütze über einen längeren Prozess hinweg – stets sachlich und ohne persönliche Anschuldigungen. Später gehe ich erneut auf sie zu, beispielsweise in einem unserer Termine zum regelmäßigen Austausch, und frage sie, ob sie sich nun sicherer fühlen oder ob ich ihnen noch anderweitig helfen kann.

Niemand macht absichtlich etwas nicht richtig. Nachtragend zu sein, ist dabei ein absolutes No-Go für mich. Die Schlüsselaufgaben der Teamleitung liegen hier in der sachlichen Analyse der Situation sowie der Unterstützung und Weiterentwicklung meiner Teammitglieder.“

Was besonders wichtig ist, auch wenn es mir nicht immer gelingt, ist es, Fehler nicht zu persönlich und sich nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen. Es ist zwar gut, dass man sich damit beschäftigt, jedoch sollte man sich nicht zu sehr davon in seiner täglichen Arbeit beeinflussen lassen und den Fehler zeitnah abhaken. Das Wichtigste ist, aus entsprechenden Situationen zu lernen. Wenn es sich um einen fachlichen Fehler handelt, sollte man sich bis zum nächsten Mal besser vorbereiten. Oft wird man nach einem Fehler zum Experten in dem Bereich, in welchem einem der Fehler unterlaufen ist.
Alexander Jonas

Autor

Alexander Jonas

Janina Lutsch

Autorin

Janina Lutsch