Und was bedeutet pro bono?
NGOs haben oft nicht die finanziellen Mittel, um die Dienstleistungen von Beratungsunternehmen in Anspruch zu nehmen. Sollten sie dennoch professionelle Beratung in Anspruch nehmen wollen, ohne ihre Mittel für Beratungshonorare aufwenden zu müssen, gibt es die Möglichkeit der „pro bono-“ oder „low bono-Beratung“.
„Pro bono“ kommt aus dem Lateinischen von „pro bono publico“, was so viel bedeutet wie „zum Wohle der Öffentlichkeit.“ Pro bono bedeutet also, dass eine Leistung und die Investition von Arbeitszeit ohne Entlohnung durch den Empfänger gespendet wird. So können Organisationen von der Fachexpertise aus einem bestimmen Bereich profitieren, ohne finanzielle Mittel aufzuwenden. Im Gegensatz zur pro bono-Beratung, bei der die Beratung kostenlos erfolgt, werden bei der low bono-Beratung reduzierte Gebühren berechnet. Dies ermöglicht NGOs mit begrenztem Budget den Zugang zu professioneller Beratung, ohne dass sie finanzielle Mittel dafür aufbringen müssen.
Auf Seiten der Beratungsunternehmen schaffen sowohl pro bono- als auch low bono-Einsätze erhöhte Motivation der Mitarbeitenden und ein stärkeres Zugehörigkeitsgefühl zum Unternehmen. Grund dafür sind die sinnstiftende und wertschätzende Erfahrung in einem Bereich, mit dem man im Arbeitsalltag normalerweise nicht interagieren würde. Sowohl pro bono- als auch low bono-Beratung ist in Deutschland noch nicht sehr verbreitet. Bislang leisten Unternehmen in Deutschland im Durchschnitt 26 Stunden pro Jahr pro bono-Arbeit (2020), doch die Nachfrage seitens der NGOs steigt.